Gegen Einseitigkeit: Zwei Doku-Filme über den Gaza-Krieg

Der Gaza-Krieg findet in den Medien seine Fortführung: Verhärtete Fronten, überkochende Emotionen, Forderung zur Parteinahme und einseitiger Positionierung. Damit wird ein tiefergehendes Verständnis freilich ausgeschlossen.

Als Kino liefern wir Bilder, die den politischen Diskurs beeinflussen – ob wir das wollen oder nicht. Deshalb zeigen wir zum Thema Gaza zwei Dokumentarfilme, die konträr zueinander stehen. Wir empfehlen den Besuch beider Filme, im Vertrauen auf ein mündiges Publikum, das kritisch hinterfragen und Widerspruch ertragen kann. Nur so sind Frieden und Brückenbau möglich.

1) WE WILL DANCE AGAIN (2024). Der mehrfach ausgezeichnete Dokumentarfilm von Yariv Mozer ist eine minutiöse Nacherzählung des Massakers vom 7. Oktober 2023, das die Hamas beim Supernova-Musikfestival in Israel verübte. Mozer montiert Original-Mobilphone-Mitschnitte und Zeugen-Interviews. „It will destroy you; sleep was impossible for me afterwards. But it is an astonishing thing, almost beyond description.“ (Rachel Cooke in: New Statesman) Am Dienstag, den 15. Juli, 21:45 Uhr im Hofkino, Franz Mehring-Platz 1, 10243 Berlin | OmU

2) NO OTHER LAND (2024) von Basel Adra, Hamdan Ballal, Yuval Abraham und Rachel Szor wurde auf der Berlinale 2024 als bester Dokumentarfilm und 2025 mit einem Oscar ausgezeichnet. Gezeigt wird der Abriss eines Palästinenserdorfes durch Israels Armee. NO OTHER LAND „gewährt erschütternde Einblicke in den Alltag im Westjordanland.“ (Tagesspiegel) Er „ist ein engagierter Dokumentarfilm, er nimmt eindeutig Partei,“ aber deutet „eine Möglichkeit an, wie Menschen in Israel/Palästina auch zusammenleben könnten.“ (FAZ) Am Samstag, den 16. Juli, 20:45 Uhr im Hofkino, Franz Mehring-Platz 1, 10243 Berlin | OmU