Seelische Wundheilung: WENN DAS LICHT ZERBRICHT

Es beginnt mit einem Sonnenuntergang am Strand von Reykjavík: Ein junges Liebespaar sitzt beisammen. Erstmals allein. Ohne störendes Umfeld. Die szenische Gestaltung: Unspektakulär. Beide sindnichtauffallend schön. Null Glamour. Und erst die Namen: Nicht Romeo und Julia, sondern Una und Diddi.

Beide planen eine gemeinsame Zukunft. Diddi will am nächsten Tag seine Fernbeziehung mit Klara beenden. Ihr zu sagen, dass Schluss ist. Aber dazu kommt es nicht mehr: Am kommenden Tag stirbt er bei einem Autounfall. Und damit beginnt der Film erst: Er zeigt Unas erste Weigerung, an die Todesnachricht zu glauben, ihre langsame Akzeptanz, die Begegnung mit Diddis Ex-Freundin Klara… WENN DAS LICHT ZERBRICHT handelt von seelischer Wundheilung. Von Zuständen, wo kein Rezept mehr greift, wo große Worte peinlich wirken, wo nur vorsichtiges Tasten bleibt.

Die Räumlichkeiten: Hässliche Neubauten, aus Beton und Glas. Zweckorientiert, ohne irgendeine Emotion auszulösen oder aufzufangen. Die Protagonisten wirken darin verlassen wie auf einer leeren Bühne.