A Star is born: ANORA rockt die Oscar-Nacht 2025

Selten, dass die Oscar-Verleihung noch überrascht. Und noch seltener, dass die Gewinner den Preis verdient hätten. Gestern Nacht traf ausnahmsweise beides zu. Die Tragikomödie ANORA räumte die Blechtrophäe gleich fünffach ab: Als bester Film, für die beste Regie, den besten Schnitt, das beste Drehbuch und für die beste weibliche Hauptrolle: Mickey Madison.

Für Filmfreaks ist die 26jährige Kalifornierin keine Unbekannte. So brillierte sie bereits in Quentin Tarantinos ONCE UPON A TIME IN HOLLYWOOD (2019). Als dauerbedröhntes Manson-Groopie Susan Atkins fordert sie die Ermordung der Reichen: „We kill the people who taught us to kill!“ Kurz vor Finale stürmt sie einen Bungalow, wird dabei schwer verletzt. Schreiend, mit Blut überströmtem Gesicht, stürzt sie in dem Swimming-Pool und wird vom Flammenwerfer geröstet – sicher die krasseste Szene des gesamten Films. Wie sehr ANORA-Regisseur Sean Baker beeindruckt war, gestand er bei der diesjährigen Oscar-Verleihung: „Quentin, if you didn’t cast Mikey Madison for ONCE UPON A TIME IN HOLLYWOOD, there would be no ANORA.“

Ebenfalls unvergesslich: Die Szene aus SCREAM (2022), wenn Mickey Madison die Kellertreppe hinabsteigt. Unten begegnet sie einer Freundin, die ihr (fälschlicherweise) gesteht, der maskierte Killer Ghostface zu sein. Madisons Gesichtsausdruck lässt ahnen: In ihrem Solar Plexus prasselt gerade ein Eisregen… Später bezeichnete sie SCREAM als lustigen „No-Brainer“ – trotzdem sprüht sie darin vor Energie. Ihr neuestes Projekt: Die Mini- TV-Serie LADY IN THE LAKE. Im Vorfeld der diesjährigen Oscar-Verleihung konstatierte sie: „Ich habe definitiv eine Veränderung in meiner Karriere gespürt, seit ANORA herauskam“.

Wer Lust bekommen hat, den Oscar-Abräumer wieder oder erstmalig zu sehen: Das b-ware! Ladenkino zeigt ihn am 11. & 12. März, jeweils um 13:40 Uhr. Wer ein Wiedersehen mit ONCE UPON A TIME IN HOLLYWOOD herbeisehnt, kann ihn in unserer Filmkunst-Videothek als DVD ausleihen.

Foto: Copyright Film Anora