Ende Dezember: NOSFERATU – DER UNTOTE
Ende Dezember startet die dritte Version des Gruselklassikers NOSFERATU im b-ware! Ladenkino.
Wie eine gigantische Spinne kriecht der Vampir zu seinem erstarrten Opfer, Niemand eilt zu Hilfe, denn in der Stadt lodert eine Pestepidemie… Vor über 100 Jahren kam der Stummfilm NOSFERATU (1922) in die Kinos. .Seine Vorlage: Bram Stokers „Dracula“-Roman. Aber dessen Witwe rückte die Filmrechte nicht raus. Also änderte man Titel und Namen: Aus Graf Dracula wurde Graf Orlock, gespielt Max Schreck, einem Schauspieler, der sich fast nur von Zigaretten ernährte. Folglich war er so spindeldürr, wie die Rolle des Untoten es verlangte.
Eine Änderung gegenüber der Romanvorlage war (und ist) besonders auffällig: Nicht der Profi-Vampirkiller Dr. van Helsing bläst dem Vampir die Lampe aus. Nein, hier ist es die Heldin Ellen Hutter, die den Blutsauger in eine tödliche Falle lockt.
Jahrzehnte später drehte Werner Herzog ein NOSFERATU-Remake (1979): Aber Klaus Kinskis Vampirgraf ist kein wilder Beißer mehr: Kalkweiß wie ein Totenschädel, erklärt er seinem Opfer Lucy (Isabelle Adjani), dass ewiges Leben noch grausamer sei als der Tod: „Die Zeit ist ein Abgrund, tausend Nächte tief.“ Ewigkeit macht einsam.
Jetzt, Ende 2024, startet ein dritter NOSFERATU! Regisseur Robert Eggers erlangte Rum durch die stilvolle Bildgestaltung in THE LIGHT HOUSE (2019) und THE NORTHMAN (2022). Auch seine NOSFERATU-Adaption zieht das Publikum in einen finsteren Bilderreigen, in eine morbide wie erotische Atmosphäre – als hätte Charles Baudelaire die Regie übernommen. Die Darstellerin der Heldin, Lee Rose Depp (Tochter von Vanessa Paradise und Johnny Depp) hatte Eggers sogar beim Zoom-Casting überzeugt: Am Schluss war der Regisseur in Tränen aufgelöst. Man kann mit ziemlicher Sicherheit behaupten: Mit Lee Rose Depp hat das Horror-Genre eine neue Scream-Queen gewonnen!
Natürlich kommt der neue NOSFERATU auch im b-ware! Ladenkino. Die Termine geben wir frühzeitig bekannt.
Übrigens: Das NOSFERATU-Remake startet pünktlich zu einem Zeitpunkt, wo Biologen eine ansteigende Population an „Nosferatu-Spinnen“ (Zoropsis spinimana) in Westeuropa konstatieren… Aber keine Sorge: Deren Biss ist mit einem Mückenstich vergleichbar. Für den Menschen also ungefährlich.