GRINNING KILLERS

Klar, der Tod grinst. Das beweist jeder Schädelknochen. Aber in den letzten Jahren haben sich sogar Kino-Slasher ein fieses Grinsen angewöhnt. Versteckte Visagen hinter Leder- und Hockeymasken? War gestern.

Es begann mit dem Joker in THE DARK KNIGHT (2008). In früheren Batman-Versionen eher ein Scherzkeks, war er in Heath Ledgers Interpretation zum nihilistischen Killer mutiert. Verätzte Mundwinkel sorgten für sein Dauergrinsen. Damit hatte der JOKER sich von Batman emanzipiert, eine eigene Story als Anti-Held erhalten.

Ihm folgte das Remake von Stephen Kings IT (2017) mit dem fiesen Pennywise-Clown. In diesen Jahren trat auch sein Kollege „Art“ (wie Kunst) auf den Plan. Nur präsentiert dessen Grinsen eine dentale Schrotthalde: Die Zähne sind zerbrochen, blutig und faulig-schwarz.

Aber es sind nicht nur Berufs-Grinser, die Amok laufen. Aktuell startet der zweite Teil von SMILE: Darin treibt ein Fluch die Befallenen in starres Dauergrinsen. Eine Woche später sind sie tot. Wer überleben will, muss den Fluch weitergeben.

Bei so viel makabrem Grinsen stellt sich doch die Frage: Worin wurzelt dieser Trend? Vielleicht ist er die blutige Antwort auf den toxischen Smiley- und Feelgood-Terror? Auf den Zwang zum „positiven Denken“ und ähnlicher Autodestruktion? Die Filmkunst-Videothek hat den GRINNING KILLERS ein Themen-Regal gewidmet. Alle oben erwähnten Filme könnt Ihr auf DVD leihen.