50 JAHRE PUTSCH IN CHILE: 9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet mit Gespräch

Im Rahmen unserer Veranstaltungen zu 50 JAHRE PUTSCH IN CHILE zeigen wir euch am 18.01. die Dokumentation 9/11 SANTIAGO – FLUCHT VOR PINOCHET, einen Film über chilenische Flüchtlinge in Deutschland nach dem Putsch am 11. September 1973 in deutscher Sprache. Nach der Filmpräsentation kommen Thomas Grimm (Zeitzeugen-TV, Filmemacher und Autor von 9/11 SANTIAGO – FLUCHT VOR PINOCHET) und Zeitzeugin Claudia González ins Gespräch. Die Veranstaltung ist gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung.

9/11 SANTIAGO – FLUCHT VOR PINOCHET + Filmgespräch
Wann: 18.01.2024 18:15 Uhr

Regie: Thomas Grimm
Länge: 90 min
Sprache: deutsch
Eintritt: 6 €

Anlässlich des 50. Erinnerungsjahres des Pinochet-Putsches 1973 zeigt der Dokumentarfilm „9/11 Santiago“ anhand der zweiten Generation chilenischer Flüchtlinge die unterschiedlichen Erfahrungswelten der Ankommenden im politisch geteilten Deutschland des Kalten Krieges. Erstmals erzählen Kinder, die mit ihren Eltern Chile verlassen mussten, über Flucht und Exil. Viele von ihnen sind damals im Alter zwischen 4 und 9 Jahren, als sie in die Bundesrepublik oder die DDR kommen. Sie erleben die Sehnsucht der Eltern nach baldiger Rückkehr, deren aufreibende Solidaritätsarbeit und müssen schon früh Aufgaben von Erwachsenen übernehmen. Doch die Pinochet- Diktatur dauert 15 Jahre und so wachsen sie in der deutschen Kultur auf, und die deutsche Sprache wird zur Muttersprache. Nach dem Ende der Diktatur entscheidet sich ein Teil von ihnen, in Deutschland zu bleiben, ein anderer kehrt nach Chile zurück. Viele von ihnen leiden bis heute an posttraumatischen Störungen und kämpfen mit den beiden Seiten ihrer Identität: bin ich deutsch oder chilenisch?

Das Veranstaltungsprojekt offeriert ein spannendes Stück Zeitgeschichte, das aus biografischer Perspektive nicht nur Erinnerungen an Terror und Flucht teilt, sondern darüber hinaus ebenso Migrationserfahrungen im geteilten Deutschland in den Fokus rückt.