Beau Is Afraid –

Von Herrn Aster scherzhaft als „der jüdische EVERYTHING EVERYWHERE ALL AT ONCE“ bezeichnet, was man nicht allzu wörtlich nehmen sollte, konfrontiert der Film den Zuschauer mit den tiefsten Ängsten unseres Protagonisten und schickt ihn auf eine aberwitzige Odyssey auf dem Weg zu seiner Mutter. Die Stationen die hier präsentiert werden wechseln von chaotischer Großstadt bis zu einer Theatergruppe mitten in einem Wald. Und stets muss man sich fragen, was hiervon eigentlich gerade wirklich passiert, auf welchem doppelten oder dreifachem Boden man sich hier bewegt und was das ganze eigentlich soll.

Sicher kein einfacher Film aber ein höchst faszinierender ohne Frage. Über drei Stunden kann man zu keiner Zeit vorhersagen wohin die Reise geht. Und am Ende bleibt sicherlich ein wenig Verwirrung aber auch ist dies einer dieser Filme wo jeder etwas anderes für sich rausziehen kann und wo hitzige Diskussionen oder Analysen des Ganzen in der Gruppe vorprogrammiert sind.

Joaquin Phoenix als Beau spielt wie immer überragend und Patti LuPone als Mutter von Beau ist so intensiv in ihrem Spiel das sie einem genauso viel Angst einflößt wie Beau.

Und man kann Herrn Aster und das Produktionsstudio A24 hier nur applaudieren. Dass sie das bisher höchste Budget in der Studiogeschichte in die Hand genommen haben um Ari Aster einfach haben machen lassen und vertraut haben. Wie sich der Film in die Filmografie von Ari Aster einordnen wird, wird sich zeigen-  aber das hier ist ohne Frage groß, sperrig, ambitioniert und ein bisschen größenwahnsinnig.