BARDO, die erfundene Chronik einer Handvoll Wahrheiten

Gleich die zweite Empfehlung – aber BARDO hat mich mitgenommen und umgehauen.

Ein Film zwischen Traum und Realität, der in seinen Metamomenten leicht an die Gespräche über das Skript in THE DEAD DONT DIE erinnert. Im ersten Moment könnte ein 2:40 Stunden langer Film mit einem Mann in genau dem richtigen Alter für eine Midlifecrisis als Hauptfigur abschreckend wirken. Aber Gott sei Dank ist der Film in seiner Bildsprache sehr erfrischend und gibt mit seinen Metaphern, Effekten und Kamerafahrten genug zum Nachdenken und Träumen auf den Weg mit – auch nachdem die Credits begonnen haben.

Angenehm ist auch dass der Film nie die Dramatik verliert, selbst wenn er oder der Hauptcharakter sich ab und an nicht zu ernst nehmen. Gerade das war für mich der Charme der Story, dass ich mich immernoch mit den Menschen der Geschichte identifizieren konnte, selbst wenn sie Axolotl durch die unter Wasser gesetzte Tram jagen, reden ohne zu sprechen oder sich in absurder Gestalt mit den Toten unterhalten.

Wer diesen Film schaut, geht auf eine Reise der Träume, denkt vielleicht über Existenzberechtigungen oder Heimat nach, aber auf jeden Fall ist die Person beseelt und vielleicht auch inspiriert ein wenig tagzuträumen.

Jonathan