Zwischen Welten – Filmvorstellung und Q&A mit Hanna Schygulla und den geflüchteten Mädchen

Wir zeigen am 7. Dezember, 18:30 Uhr, in ZWISCHEN WELTEN – GEFLÜCHTETE MÄDCHEN DREHEN IHREN EIGENEN FILM BEGLEITET VON HANNA SCHYGULLA zwei Filme von und mit geflüchteten Mädchen aus Syrien und dem Irak. Im Anschluss an die beiden Filmvorführungen wird es Zeit für Fragen geben. Von Paris aus zugeschaltet wird Hanna Schygulla sein und vor Ort dabei die Mädchen: Amira (13), Asma (15), Delavin (14), Haya (13), Fatima (15), Hadil (14), Haya (13), Joudi (16), Maral (13), Shahad (15) und Tabarek (15).

Die Filme:

HARTES LEBEN – GOOD FORTUNE
Video Dialoge zwischen Berliner Mädchen mit Fluchthintergrund und Hanna Schygulla Berlin/Paris 2021; 58 Min Projektleitung: Ulrike Werner, Kamera,Ton, Schnitt: Leonie Englert
Als „Flüchtlingskind“ in einer zunächst fremden Kultur ankommen – Hadil, Shahed, Delavin und ihre Freundinnen möchten es schaffen. Auch die Schauspielerin Hanna Schygulla ist ein „Flüchtlingskind“, und sie ist ein internationaler Star geworden. Wie ist ihr das gelungen? Und – wurde sie auch mal gemobbt? Ein Dialog beginnt, Erinnern und Erzählen: von Krieg und Verlust, von Aufbruch und Ermutigung, von Hoffnung und Erfolg. Die Videobotschaften gehen hin und her zwischen den Mädchen aus der Lupine Filmwerkstatt und Hanna Schygulla in Paris. Sie überbrücken weit mehr als den Corona-Lockdown.

TAGTRÄUME
Ein Spielfilm von Berliner Mädchen mit Fluchthintergrund
Berlin 2021, 27 Min, Projektleitung: Ulrike Werner, Regie: Hanna Schygulla, Kamera: Marlena Friesel, Postproduktion: Tilman König, Noumia Film

Wohin geht die Reise, wenn wir die Augen schließen und hoch in die Luft springen? Joudi, Tabarek, Asma und ihre Freundinnen erleben auf einer gemeinsamen Tagtraumreise Verletzung und Verzweiflung, aber auch Trost. Dabei werden sie Freundinnen. Die Geschichten entstanden im Spiel mit Hanna Schygulla.

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Lupine Mentoring e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der 1:1 Mentoring zwischen Ehrenamtlichen und Kindern im Grundschulalter initiiert und begleitet. Sie arbeiten vor allem mit Kindern aus dem Nahen Osten, die in den vergangenen 5 Jahren mit ihren Familien in Steglitz-Zehlendorf ein neues Zuhause gefunden haben. Über den Zeitraum von 10 Monaten schenken die Ehrenamtlichen einem Kind einmal in der Woche 3-4 Stunden Zeit und Aufmerksamkeit für gemeinsame Unternehmungen und fördern es in seinen Potentialen und Interessen. Sie werden von Lupine ausgewählt, auf ihre Aufgabe vorbereitet und mit Schulungen und Supervision begleitet. Einmal im Monat treffen alle für gemeinsame kreative Aktivitäten in Kooperation mit Kulturschaffenden und Kunst-Pädagogen zusammen. Das Ziel des Vereins ist es Kindern Zugang zu vielfältigen Ausdrucksformen zu ermöglichen, ihre Gestaltungsfähigkeit zu schulen und ihr Selbstbewusstsein zu stärken.

Die Lupine Filmwerkstatt ist aus dem Mentoring hervorgegangen. Sie richtet sich an Mädchen zwischen 13 und 18 Jahren, ehemalige Mentees oder große Schwestern, die vom Alter nicht mehr in das Angebot für Grundschulkinder passen, aber Freude daran finden, gemeinsam kreativ zu werden. Die Medienpädagogin und Journalistin Ulrike Werner ermöglicht ihnen Begegnung und Entfaltungsmöglichkeiten in einem geschützten Raum. Hier reflektieren die Mädchen über ihre Erlebnisse, Erfahrungen, Enttäuschungen, Wünsche und Träume in ihrem Leben zwischen den Welten und bekommen Impulse und Anregungen diese ins Medium Film umzusetzen. Die Filmwerkstatt bietet ihnen verschiedene Möglichkeiten ihr kreatives Potential einzubringen. Einige Mädchen schreiben Gedichte und Geschichten, die als Vorlagen für Filmhandlungen genutzt werden, andere improvisieren mit Leidenschaft Dialoge. Wiederum andere haben Freude daran Kostüme, Requisiten, Bühnenbild zu entwerfen. Und es gibt auch Mädchen, die fasziniert sind von den Möglichkeiten, mit der Kamera etwas ins Bild zu setzen.

Die Schirmherrin des Vereins, Hanna Schygulla, fördert die Mädchen in ihrem künstlerischen Ausdruck. Beim Dokumentarfilm, der 2020 im ersten Jahr der Lupine Filmwerkstatt produziert wurde, ist sie die Interviewpartnerin der Mädchen und erzählt dabei auch die eigene Kindheits-Geschichte ihrer Flucht aus Oberschlesien und den Neustart in Deutschland. In TAGTRÄUME, der in diesem Jahr entstanden ist, gehen die Filmmädchen einen Schritt weiter und setzen ihre Traumgeschichten, die sie gemeinsam mit Hanna Schygulla entwickelt und inszeniert haben, in einem experimentellen Spielfilm um.